Made in Jena

Großes aus deiner Stadt

Diese lokalen Erfindungen, Bewohner und Orte wurden zu echten Berühmtheiten

Das kleine Jena war schon zu Zeiten Goethes in aller Munde. Kein Wunder: Kluge und talentierte Köpfe, beeindruckende und historische Orte sowie weltbewegende Erfindungen gab und gibt es auch hier schon immer. Wir verraten euch die wichtigsten und spannendsten Geschichten …

Bahnbrechende Erfindungen

Weites ganz nah sehen – dank der Firma Carl Zeiss Jena ist das schon lange kein Problem mehr

#Fernglas

Es war einmal der Adel, der bei Theateraufführungen alles ganz genau erkennen wollte … Also wurden erste Gläser für die Ferne erfunden, sogenannte Stecher. Über die Jahrhunderte entwickelten sich diese zu einem extrem nützlichen Outdoor-Objekt weiter. Mit bedeutendem Verdienst einer lokalen Firma: Carl Zeiss Jena gelang im Jahre 1893 mit ihrem Patent auf die Ansätze des uns heute bekannten Fernglases der endgültige Durchbruch. Du stehst auf Weitblick? Dann schau dich mal bei Saturn in der Goethe Galerie um – hier findest du die passenden, heute hoch komplexen, Objekte für deine nächste Wanderung.

#Deutsche Nationalflagge

Schwarz-Rot-Gold – die Farben unserer Nationalflagge kennt jedes Kind. Dessen Hintergrund und Herkunft allerdings nur wenige. Dabei führen sie direkt nach Jena. Im Jahr 1817 wehte diese als sogenannter Jenaer „Dreifarb” in den Händen der Jenaer Burschenschaft von der Spitze der Wartburg, als Erinnerung an die Uniformfarben im Befreiungskrieg gegen Napoleon. Folglich wurden die drei Farben zum Symbol für Freiheit, deutsche Einheit und die spätere Republik – seit 1949 sogar fest verankert im Grundgesetz.

Technisches Denkmal direkt im Eingang der Goethe Galerie beim Carl-Zeiss-Platz: Der in den Jenaer Zeiss-Werken entwickelte und gebaute Hauptsternenprojektor vom Typ „Cosmorama“ aus den 1980ern

#Künstlicher Sternenhimmel

Faszinierend, mysteriös und romantisch: Wer nachts gen Himmel schaut, der erblickt eine tolle Welt aus Lichtern – leider jedoch nicht viel mehr. Wen die Welt der Astronomie interessiert, der ist also besser unter einem künstlichen Sternenhimmel im Planetarium aufgehoben – eine Erfindung der Firma Carl Zeiss Jena. Nach einem Auftrag im Jahre 1913 vom Gründer des Deutschen Museums, Oskar von Miller, entwickelte diese vier Jahre lang einen Sternenprojektor, mit dem der Sternenhimmel und die Planeten in eine Kuppel projiziert werden konnten. Dessen Fertigstellung im Jahre 1923 gilt als die Geburtsstunde des heutigen Planetariums, seinerzeit bekannt unter dem Namen „Wunder von Jena“. Du willst einen Blick auf einen historischen Sternenprojektor werfen? Kein Problem: Ein Prachtexemplar aus den 1980er Jahren ist direkt im Obergeschoss der Goethe Galerie zu bestaunen.

Bekannte Gesichter

#Karl Marx

Sein Konterfei steht zwar in Chemnitz, doch der berühmte Denker machte auf seinem Bildungsweg auch in Jena halt – zumindest intellektuell: Im April 1841 erwarb der Kommunismus-Verfächter seine Promotion an der Friedrich-Schiller-Universität. Dafür anwesend sein musste er allerdings nicht. Für 12 preußische Goldtaler konnte er seine wissenschaftliche Abhandlung über Thesen der beiden griechischen Philosophen Demokrit und Epikur Schrift einfach einschicken. Ausschlaggebend für diese Entscheidung könnte gewesen sein, dass seine Promotionsschrift hier auch auf Deutsch statt in Latein angenommen wurde.

Finde bei Thalia in der Goethe Galerie heraus, wer sich über das grüne Herz Deutschlands hinaus einen Namen machte

#Kurt Tucholsky

Über 70 Jahre nach Karl Marx reicht auch einer der begnadetsten Satiriker und Schriftsteller der Weimarer Republik, Kurt Tucholsky, seine Promotionsschrift an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena ein. Im Sommer 1913 entschließt sich der damals 23-Jährige zur Jura-Promotion, bleibt jedoch ebenfalls zum größten Teil der Stadt fern und braucht für seine Arbeit über das Hypothekenrecht sogar einen zweiten Anlauf. Im Jahre 1915 erhält der damalige Nachwuchs-Autor dann doch noch seinen Doktor-Titel nach erfolgreicher mündlicher Prüfung in Jena. Du interessierst dich für die Bücher des scharfsinnigen Autors und für weitere große Thüringer Persönlichkeiten? Dann schau doch mal bei Thalia in der Goethe Galerie vorbei!

#Sahra Wagenknecht

Von Jena-Göschwitz auf die politische Bühne Berlins: Sahra Wagenknecht ist zwar mittlerweile nicht mehr in Thüringen zu Hause, wurde allerdings in Jena geboren und teilweise großgezogen. Hier lebte die durchsetzungsstarke Fraktionsvorsitzende der Linken bis zu ihrer Einschulung bei den Großeltern. Später zog die heute prominente Politikerin zu ihrer Mutter nach Berlin, heute lebt sie im Saarland.

Bedeutende Orte

#Gropius Villen

Vor knapp 100 Jahren wurde Thüringen zur Geburtsstätte des Bauhaus-Stils, einer Architektur, die im Gegensatz zum detailverliebten Jugendstil, vom Minimalismus und Pragmatismus lebt. Doch nicht nur in Weimar stehen berühmte Bauten dieser Epoche – auch in Jena kommen Architektur-Fans auf ihre Kosten! Hier baute Walter Gropius, Mitbegründer und einer der wichtigsten Vertreter des Bauhauses, in den 1920er Jahren zwei private Wohnhäuser: Die Villa Auerbach und die Villa Zuckerkandl – definitiv auch für Architektur-Laien einen Besuch wert! Informative Lektüre zu diesem beliebten Baustil und weiteren bekannten Gebäuden findest du bei Thalia in der Goethe Galerie.

Das Haus, wo Friedrich Schiller drei Sommer verbrachte (1797-1799), gehört heute der Friedrich Schiller Universität und dient als Museum und Ort für geisteswissenschaftliche Vorträge
© Abode Stock

#Schillers Gartenhaus

Es gibt definitiv imposantere Gebäude als Schillers Gartenhaus – historisch gesehen jedoch, ist es besonders für Fans des großen deutschen Dichters eine regelrechte Pilgerstätte. Denn genau hier, im Schillergässchen 2, verbrachte Friedrich Schiller extrem produktive Stunden. Von 1789 bis 1799 blieb er in Jena, die letzten beiden Jahre in seinem pittoresken gelben Gartenhaus. Hier empfang er nicht nur Goethe zum Tee, sondern schrieb zahlreiche Balladen und große Teile des „Wallenstein“. Besonders jetzt, im goldenen Herbst, ein tolles Ausflugsziel!

#Romantikerhaus Jena

Neben Goethe und Schiller tummelten sich um 1800 viele weitere geistreiche Dichter und Denker in Jena – unter ihnen Johann Gottlieb Fichte. Der deutsche Philosoph bewohnte damals das Haus, was heute das einzige Museum zur literarischen Frühromantik weltweit beheimatet. Auf drei Etagen können Besucher nachvollziehen, wie es Jena zwischen 1785 und 1803 schaffte, Ausgangspunkt einer neuen literarischen Bewegung und damit Zentrum der fortschrittlichen geistigen Elite Europas zu werden. Nicht nur für Romantiker ein echtes Muss!

Komm noch bis zum 20. Oktober auf eine kleine Zeitreise der Innovationen in der Goethe Galerie

Dich hat das Erfindungsfieber gepackt? Dann komm schnell in die Goethe Galerie! Noch bis zum 20. Oktober kannst du tolle Erfindungen und Erfolgstories bekannter deutscher Marken wie Mercedes, Dr. Oetker, Bosch und vielen mehr auf der hier präsentierten Ausstellung „Innovationen gestern und heute” bestaunen. Anlass ist der 20 jährige Dienststellen-Geburtstag des Deutschen Marken und Patent Amtes in Jena. Wir wünschen Happy Birthday!

12.10.2018

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